Montag, Oktober 7, 2024
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Zendure SolarFlow Test und Erfahrungen: Ist er der ideale Balkonkraftwerk-Speicher?

Die Nachfrage nach Balkonkraftwerken und den dazugehörigen Speichermöglichkeiten wächst rasant, da immer mehr Menschen ihren eigenen Strom produzieren und nutzen wollen. Eine Herausforderung bleibt jedoch: Wie speichert man den tagsüber erzeugten Solarstrom, um ihn auch in den Abendstunden oder an wolkigen Tagen zu verwenden? Der Zendure SolarFlow bietet eine praktische Lösung für dieses Problem. Dieses modulare Plug & Play Speichersystem ist speziell für Balkonkraftwerke konzipiert und verspricht, überschüssigen Solarstrom effizient zu speichern und nach Bedarf abzugeben. Nach einigen Monaten im Test und intensiver Nutzung möchte ich meine ausführlichen Erfahrungen mit dem Produkt teilen, um dir zu helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Was genau ist der Zendure SolarFlow?
Der Zendure SolarFlow ist ein innovatives Speichersystem für Balkonkraftwerke, dass entwickelt wurde, um überschüssigen Strom zu speichern und diesen später effizient zu nutzen. Er besteht aus zwei Hauptkomponenten:

Smart Hub – Dies ist das zentrale Steuerungselement des Systems. Der Smart Hub ist sozusagen das „Gehirn“ des SolarFlow-Systems, das die Energieverwaltung übernimmt und sicherstellt, dass überschüssiger Strom in die Batterie eingespeist wird und bei Bedarf wieder abgegeben werden kann. Darüber hinaus verwaltet der Smart Hub die Solarmodule, den Wechselrichter und die Batterien.

Batterien – Die Batterien sind in zwei Varianten erhältlich, der AB1000 mit einer Kapazität von 960 Wh und der AB2000 mit einer Kapazität von 1.920 Wh. Du kannst bis zu vier Batterien miteinander kombinieren und sowohl die kleineren als auch die größeren Versionen mischen, um eine maximale Kapazität von 7,68 kWh zu erreichen. Dies ist besonders praktisch, da du so flexibel auf deinen Strombedarf reagieren kannst. Wer im Bereich der Batterien mehr Sicherheit wünscht, sollte auf die Modelle AB1000S und AB2000S setzen, dort sind weitere Sicherheitsfunktionen verbaut. Einen Beitrag dazu findest du hier.

Das Besondere am Zendure SolarFlow ist sein modulares Design. Das bedeutet, du kannst klein anfangen und später zusätzliche Batterien hinzufügen, um deine Speicherkapazität zu erweitern. So kannst du das System an deine Bedürfnisse anpassen und gleichzeitig von einer einfachen und unkomplizierten Plug & Play-Lösung profitieren.

Wer sollte den Zendure SolarFlow in Betracht ziehen?
Der Zendure SolarFlow eignet sich besonders für Mieter oder Hausbesitzer, die bereits ein Balkonkraftwerk besitzen oder planen, eines zu installieren. Zudem ist er ideal für Menschen, die ihren Eigenverbrauch optimieren möchten und dabei überschüssigen Strom effizient nutzen wollen, anstatt ihn ungenutzt zu lassen. Das System spricht auch Personen an, die eine flexible und leicht installierbare Speicherlösung suchen. Insbesondere umweltbewusste Menschen, die ihre Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz verringern möchten, werden von den Vorteilen des SolarFlow profitieren. Besonders wertvoll ist der SolarFlow für diejenigen, die ihre Stromversorgung nicht nur tagsüber, sondern auch abends und nachts durch Solarenergie sichern wollen.

Installation und Einrichtung: Plug & Play leicht gemacht
Der Zendure SolarFlow zeichnet sich durch seine einfache Installation aus. Selbst Personen ohne technisches Vorwissen können das System in relativ kurzer Zeit einrichten und in Betrieb nehmen. Der gesamte Installationsprozess dauert nur wenige Stunden und folgt einem simplen Prinzip: Plug & Play.

Hier eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Installation:

Geeigneten Standort finden: Zunächst musst du einen geeigneten Standort für den Smart Hub und die Batterien wählen. Der Standort sollte sich in der Nähe der Solarmodule befinden. Die mitgelieferten Kabel bieten mit drei Metern Länge genug Flexibilität, um den Smart Hub auch an einem geschützten Platz zu positionieren. Obwohl das System wasserdicht (IP65) ist, wird empfohlen, es an einem leicht geschützten Ort aufzustellen. In meinem Fall habe ich den SolarFlow unter den Solarmodulen auf meinem Dachboden installiert, was gut funktioniert hat.

Anschließen der Solarmodule: Die Solarmodule werden an den Smart Hub angeschlossen. Auf der linken Seite des Smart Hubs befinden sich zwei gut gekennzeichnete Eingänge, „PV Input 1“ und „PV Input 2“. Hier werden die Kabel der Solarmodule mit den Plus- und Minuspolen verbunden. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Stecker fest einrasten, damit keine Verbindungsprobleme auftreten.

Wechselrichter anschließen: Auf der rechten Seite des Smart Hubs befindet sich der Ausgang „Micro-Inverter Output“, an dem der Wechselrichter angeschlossen wird. Hier werden die Plus- und Minuspole des Wechselrichters angeschlossen, um den Strom aus der Batterie ins Hausnetz einzuspeisen.

Batterien verbinden: Die Batterien lassen sich einfach übereinanderstapeln und sind somit automatisch miteinander verbunden. Das macht die Erweiterung der Speicherkapazität sehr einfach und unkompliziert. Die oberste Batterie wird dann mit einem Kabel mit dem Smart Hub verbunden.

Antenne anschrauben: Zuletzt muss noch die Antenne am Smart Hub befestigt werden. Diese Antenne ermöglicht die Verbindung des Systems mit dem WLAN oder Bluetooth, was für die Nutzung der Zendure App erforderlich ist. Wichtig Wi-Fi Protected Access 3 oder WPA 3 wird aktuell nicht vom Hub unterstützt. Solltet Ihr also WPA 3 nutzen, so müsst Ihr die Sicherheit eures WLAN reduzieren.

Einrichtung der App: Nach der physischen Installation folgt die Einrichtung über die App. Die Zendure App bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche, die es ermöglicht, den SolarFlow mit dem WLAN zu verbinden, verschiedene Betriebsmodi auszuwählen und den Stromfluss zu überwachen. Der erste Einrichtungsschritt besteht darin, die grüne Taste am Smart Hub für drei Sekunden zu drücken, bis die WiFi-Anzeige schnell blinkt. Danach erfolgt die Verbindung über die App.

Kompatibilität der Solarmodule und Wechselrichter
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Installation ist die Kompatibilität des SolarFlow-Systems mit den meisten gängigen Solarmodulen und Wechselrichtern. Der SolarFlow kann mit einer Vielzahl von Mikro-Wechselrichtern (wie Hoymiles, Deye, TSUN, Envertech und anderen) kombiniert werden und unterstützt Solarmodule im Spannungsbereich von 16 bis 60 Volt und mit einer maximalen Stromstärke von 13 Ampere. Dies macht ihn extrem flexibel und kompatibel mit den meisten marktüblichen Modulen.

Funktionsweise und Effizienz: Strom speichern und intelligent nutzen

Modulares Design und Erweiterbarkeit
Das herausragende Merkmal des SolarFlow ist seine Flexibilität. Das System beginnt mit einer Speicherkapazität von knapp 1 kWh und kann schrittweise auf bis zu 7,68 kWh erweitert werden, was für die meisten Haushalte völlig ausreichend ist. Besonders im Sommer, wenn zwei Solarmodule mit etwa 1.000 Wp verbunden sind, bietet der SolarFlow genügend Kapazität, um den überschüssigen Strom für die Abendstunden zu speichern.

Im Winter, insbesondere an wolkigen Tagen, kann es jedoch schwierig sein, die Batterie vollständig zu füllen, da weniger Solarenergie produziert wird. Trotzdem reicht die Kapazität aus, um zumindest einen Teil des abendlichen Strombedarfs zu decken.

Zwei MPPT-Eingänge für maximale Effizienz
Der Zendure SolarFlow verfügt über zwei MPPT-Eingänge (Maximum Power Point Tracking), die es ermöglichen, jedes Solarmodul unabhängig voneinander zu verfolgen. Dies ist besonders wichtig, wenn eines der Module im Schatten liegt. Bei vielen anderen Speichersystemen führt dies dazu, dass die Leistung beider Module reduziert wird, doch beim SolarFlow bleibt die Leistung des zweiten Moduls erhalten, was die Effizienz des Systems erheblich steigert.

Intelligente App-Steuerung
Ein weiterer Vorteil des SolarFlow ist die Möglichkeit, das System über die Zendure App zu steuern und anzupassen. Die App bietet verschiedene Betriebsmodi, um die Nutzung des gespeicherten Stroms zu optimieren:

Akkuprioritätsmodus: In diesem Modus wird der überschüssige Strom primär zur Aufladung der Batterie verwendet. Sobald die Batterie vollständig geladen ist, wird der restliche Strom ins Hausnetz eingespeist.

Terminmodus: Mit dem Terminmodus kannst du genau festlegen, wann und wie viel Strom aus der Batterie ins Hausnetz eingespeist werden soll. Du kannst einen Stundenplan erstellen und die Einspeisung nach Tageszeit und Wochentag steuern.

Intelligenter Abgleichsmodus: Dieser Modus passt die Ausgangsleistung des Systems an den aktuellen Stromverbrauch an. Dies geschieht in Echtzeit, basierend auf deinem Energiebedarf.

Smart-CT-Modus: Der Smart CT-Modus ist für die Echtzeitversorgung gedacht. Man kann zum Beispiel einen Shelly Pro 3EM in seinem Sicherungskasten installieren lassen. Der Shelly Pro 3 EM wird dann von einem Elektriker installiert und an den 3 Phasen angeklemmt. In der App habt ihr nun die Möglichkeit, diese 3 Phasen zu überwachen und der Shelly und PV-Hub kommunizieren miteinander.

Benutzererfahrung: Licht und Schatten bei der App-Steuerung
Die Zendure App ist ein zentrales Element bei der Steuerung und Überwachung des SolarFlow-Systems. Sie zeigt die aktuellen Stromwerte, den Ladezustand der Batterie und die in Echtzeit erzeugte und genutzte Energie an. Die Visualisierungen sind gut strukturiert und bieten einen schnellen Überblick über die wichtigsten Informationen.

Mängel in der App
Trotz dieser Vorteile hat die App noch deutlichen Verbesserungsbedarf. Im Laufe meines Tests bin ich auf folgende Probleme gestoßen:

Einstellungen werden nicht immer übernommen: Manchmal wurde eine Änderung in den Betriebsmodi nicht sofort übernommen, und es war ein Neustart der App erforderlich, um die Einstellungen zu speichern.

Verzögerungen bei der Anzeige:

Positiv ist jedoch zu erwähnen, dass Zendure regelmäßig Updates bereitstellt, um die App zu verbessern und auf Nutzerfeedback einzugehen. Es bleibt zu hoffen, dass diese Updates die Benutzerfreundlichkeit weiter steigern und die genannten Probleme beheben.

Preis-Leistungs-Verhältnis: Lohnt sich der Kauf des Zendure SolarFlow?
Der SolarFlow ist preislich im mittleren bis oberen Bereich angesiedelt. Das Grundsystem mit einer 1 kWh Batterie kostet etwa 839 Euro, was angesichts der modularen Erweiterbarkeit und der technischen Features angemessen ist. Im Vergleich zu anderen Energiespeichersystemen, die weniger Flexibilität bieten, sticht der SolarFlow mit seiner Fähigkeit zur Skalierbarkeit heraus.

Langlebigkeit und Garantie
Ein großer Vorteil des SolarFlow-Systems ist die Verwendung von LiFePO4-Batterien. Diese Technologie ist bekannt für ihre hohe Zyklenfestigkeit und Langlebigkeit. Während Zendure eine Garantie von zehn Jahren auf die Batterie gibt, halten die LiFePO4-Akkus in der Regel deutlich länger, was sie zu einer sinnvollen Langzeitinvestition macht. Zudem kann sich die Investition je nach Nutzung nach zehn Jahren amortisieren, insbesondere wenn die Strompreise weiterhin steigen.

Vor- und Nachteile des Zendure SolarFlow im Überblick
Die Vorteile des Zendure SolarFlow liegen in der einfachen Installation, die durch das Plug & Play-System auch für Laien problemlos durchführbar ist. Zudem bietet der SolarFlow eine modulare Erweiterbarkeit bis zu 7,68 kWh, was besonders für Haushalte mit variierendem Strombedarf attraktiv ist. Dank der zwei MPPT-Eingänge wird die Effizienz der Solarmodule maximiert, da jedes Modul unabhängig vom anderen getrackt werden kann. Ein weiterer Vorteil ist die lange Garantiezeit von zehn Jahren auf die Batterie, was die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit des Systems unterstreicht. Die App bietet vielfältige Steuerungsmöglichkeiten mit verschiedenen Betriebsmodi, die den Betrieb des SolarFlow flexibel und individuell anpassbar machen.

Auf der Nachteilsseite steht die App, die gelegentlich Verbindungsprobleme verursacht. Im Vergleich zu einfacheren Speichersystemen liegt der Preis des Zendure SolarFlow etwas höher, was jedoch durch die Erweiterbarkeit und die zusätzlichen Funktionen gerechtfertigt wird.

Fazit: Ist der Zendure SolarFlow der richtige Speicher für dein Balkonkraftwerk?
Nach einigen Monaten bin ich insgesamt von der Zuverlässigkeit und Effizienz des Zendure SolarFlow überzeugt. Besonders hervorzuheben ist die Flexibilität des Systems dank seines modularen Aufbaus, der es ermöglicht, die Speicherkapazität je nach Bedarf zu erweitern. Der doppelte MPPT-Eingang ist ein weiteres großes Plus, da er die Effizienz der Energieerzeugung erheblich steigert, insbesondere bei wechselnden Lichtverhältnissen.

Die größten Schwächen liegen in der App, die jedoch durch regelmäßige Updates verbessert wird. Wenn du bereit bist, über kleinere Mängel in der App hinwegzusehen, ist der Zendure SolarFlow eine ausgezeichnete Lösung, um überschüssigen Solarstrom zu speichern und so deinen Eigenverbrauch zu maximieren.

Für Eigenheimbesitzer, Mieter und Umweltbewusste, die ihre Energieautonomie steigern möchten, ist der Zendure SolarFlow eine empfehlenswerte Investition – insbesondere mit Blick auf die steigenden Strompreise und die zunehmende Bedeutung von erneuerbaren Energien.

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