Das Zendure Ace 1500 ist eine vielseitige Erweiterung für das Solarflow-System von Zendure, dass es ermöglicht, ein bestehendes Akkusystem nicht nur über Solarpanels zu laden, sondern auch als mobile Powerstation zu nutzen. Der Test zeigt, wie sich das Gerät in der Praxis schlägt und welche Vor- und Nachteile es bietet.
Lieferumfang und erster Eindruck
Das Zendure Ace 1500 wird in einem schlichten Karton geliefert, der neben der Powerstation selbst lediglich eine Bedienungsanleitung und ein Kaltgerätekabel enthält. Mit diesem Kabel lässt sich das Ace direkt mit dem Stromnetz verbinden, was die Aufladung des Akkusystems über das heimische Netz ermöglicht. Beim Auspacken fällt das kompakte Design auf: Die Powerstation misst 326 × 200 × 108 Millimeter und wiegt lediglich vier Kilogramm, was sie zu einer mobilen und leicht transportierbaren Lösung macht. Der erste Eindruck hinsichtlich der Verarbeitungsqualität ist jedoch durchwachsen. Obwohl das Gerät funktional gestaltet ist, wirkt es durch den verwendeten Kunststoff weniger hochwertig als andere Produkte aus dem Hause Zendure, die oft durch Aluminium und edles Design glänzen.
Design und Verarbeitung
Das Ace 1500 besteht vollständig aus Kunststoff, der in Grau und Schwarz gehalten ist und sich farblich an das restliche Zendure-Ökosystem anlehnt. Die Verarbeitung hinterlässt einen eher plastischen Eindruck.
Technische Ausstattung und Anschlüsse
In Sachen Funktionalität bietet das Zendure Ace 1500 eine breite Palette an Anschlüssen. Besonders hervorzuheben sind die beiden 230V-Steckdosen, die eine Dauerleistung von 1500W bieten und kurzzeitig sogar 3000W erreichen können. Diese Steckdosen werden über einen einfachen Taster aktiviert und deaktiviert, was die Bedienung erleichtert. Auf der linken Seite befinden sich außerdem ein USB-C-Ausgang mit 65W sowie ein USB-A-Anschluss, der bis zu 12W liefert. Der XT60-Anschluss kann sowohl als Ausgang mit 130W als auch als Ladeeingang für Solarpanels fungieren. Hier beträgt die maximale Eingangsleistung 400W.
Die Auswahl an Anschlüssen und Funktionen ist zwar umfangreich, jedoch gibt es einige Einschränkungen. Besonders der USB-C-Anschluss mit nur 65W fällt im Vergleich zu Konkurrenzprodukten ab, die häufig höhere Ladeleistungen bieten. Zudem verfügt das Gerät lediglich über eine IP31-Zertifizierung, was bedeutet, dass es nur begrenzten Schutz vor Staub und Wasser bietet und nicht für den dauerhaften Einsatz im Freien geeignet ist. Diese Einschränkung ist ein wesentlicher Nachteil, wenn das Ace 1500 als Teil eines Outdoor-Solarstromsystems verwendet werden soll.
Inbetriebnahme und Steuerung
Die Inbetriebnahme des Zendure Ace 1500 ist relativ einfach und erfolgt durch das Aufsetzen auf das bestehende Akkusystem, beispielsweise den AB1000 oder AB2000 Akku, oder durch die direkte Verbindung mit dem PV-Hub des Solarflow-Systems. Nach dem Anschließen an das Stromnetz kann das Gerät über einen Multifunktionstaster aktiviert werden, wobei die LED-Anzeige auf der Vorderseite den Status des Systems anzeigt. Auch die Integration in die Zendure-App verläuft problemlos. Über die App können Nutzer alle wesentlichen Informationen wie Ladestand, Eingangs- und Ausgangsleistung sowie den aktuellen Energieverbrauch überwachen. Besonders praktisch ist der Energieplaner, mit dem sich die Ladung der Akkus zeitgesteuert planen lässt. So kann beispielsweise der Nachtstrom zum Aufladen genutzt werden, um Kosten zu sparen.
Die Steuerung der 230V-Steckdosen und des XT60-Ausgangs erfolgt ebenfalls über die App. Hier lassen sich die Steckdosen mit einer maximalen Dauerleistung von 1500W bequem ein- und ausschalten, während der XT60-Ausgang flexibel als Ladeeingang für Solarmodule genutzt werden kann. Die Integration in die App funktioniert reibungslos, allerdings bleibt ein gewisses Verbesserungspotenzial in der Ladeleistung und der Akkuladung bei leerem Akku, die aktuell nicht unterstützt wird.
Leistung und Kapazität im Test
In der Praxis zeigt das Zendure Ace 1500 eine solide Leistung, insbesondere im Bereich der Stromversorgung von Geräten mit hohem Anlaufstrom, wie Kühlschränken oder Elektrowerkzeugen. Auch der Betrieb als unterbrechungsfreie Stromversorgung funktioniert zuverlässig. Bei einem Stromausfall schaltet das Ace sofort auf Akkubetrieb um, ohne dass angeschlossene Geräte, wie Fernseher oder Computer, beeinträchtigt werden.
Bei unserem AB1000-Akku war dieser in unserem Test binnen 90 Minuten vollständig gelanden.
Geräusch- und Temperaturentwicklung
Das Zendure Ace 1500 wird durch zwei kleine Lüfter gekühlt, die ihre Arbeit leise verrichten. Mit maximal 40 dB ist das Gerät im Betrieb zwar leicht hörbar, aber nicht übermäßig laut. Allerdings kann die hohe Frequenz der Lüftergeräusche in ruhigen Umgebungen als störend empfunden werden, vor allem, wenn das Gerät in Schlafräumen betrieben wird. Die Temperaturen des Gehäuses blieben während des Tests im Bereich von 33 bis 44°C, auch unter hoher Last. Dies zeigt, dass die Lüfter das Gerät effektiv kühlen, ohne dass es zu Überhitzung kommt.
Fazit
Das Zendure Ace 1500 überzeugt durch seine Vielseitigkeit und Funktionalität. Es erweitert das Solarflow-System um eine mobile und flexible Stromquelle und bietet mit seinen 230V-Steckdosen und verschiedenen Ladeoptionen zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. Insbesondere als Notstromlösung oder für den Off-Grid-Einsatz ist das Ace eine attraktive Option. Schwächen zeigt das Gerät jedoch in der Verarbeitungsqualität, insbesondere durch den unangenehmen Geruch nach Plastik und die begrenzte Leistung des USB-C-Anschlusses. Auch die IP31-Zertifizierung schränkt die Nutzungsmöglichkeiten im Freien ein. Insgesamt ist das Zendure Ace 1500 dennoch eine sinnvolle Ergänzung für Nutzer des Solarflow-Systems, die eine mobile Stromversorgungslösung suchen.