Eine schlichte und zurückhaltende Optik ist eine der großen Stärken des Sony Xperia 5. Das Smartphone ist einen knappen Zentimeter kürzer als das Schwestermodell. Was genau uns beim testen aufgefallen ist, erfahrt Ihr in diesem PixelCheck.
Beim Display lassen die Japaner nichts anbrennen. Die Auflösung hat Sony von 4K auf Full-HD-Auflösung heruntergefahren, was im Hinblick auf die Diagonale von 6,1 Zoll ausreichend ist.
Das OLED liefert eine fantastische Darstellung. Das gestreckte 21:9 Format gefällt uns ausgesprochen gut, weil viele Inhalte in der Höhe dargestellt werden können, was sogenannten „scrollbaren“ Anwendungen wie Webseiten zugutekommt.
In der Breite passt allerdings weniger auf das Display als bei anderen Smartphones, und das bedeutet eben auch, dass die virtuellen Tasten beim Schreiben besonders schmal ausfallen. Keine Diskussion gibt es dagegen bei Performance und Systemleistung:
Mit Qualcomms Snapdragon 855 kommt einer der leistungsstärksten Prozessoren dieses Jahres zum Einsatz. Der Arbeitsspeicher ist mit 6 GB völlig ausreichend bemessen. Hinzu kommen 128 GB Speicher, die per microSD erweitert werden können. Der Steckplatz für die Speicherkarte schluckt auch eine zweite Nano-SIM.
Der Nutzer hat also die Wahl zwischen mehr Speicher oder Dual-SIM. Der Stereosound ist zwar nicht ganz so druckvoll wie beim Xperia 1, aber für ein Smartphone dieser Größe sehr gut.
Hinzu kommt eine für Sony typische Fülle klanglicher Extras wie DSEE HX, AptX HD, LDAC, Dolby Atmos. Eine Klinkenbuchse fehlt (wieder). Kopfhörer koppelt man entweder drahtlos, per USBC oder über den mitgelieferten Adapter.
Die Akkulaufzeit ist mit 10:48 Stunden exzellent, bei moderater Nutzung sind mit dem Xperia 5 zwei Tage ohne Steckdose drin. Auch bei der Sprachqualität hat Sony noch ein paar Stellschrauben gedreht, was sich in einer verbesserten Geräuschunterdrückung äußert.
Bei den Funkeigenschaften hält Sony das gute Niveau des Xperia 1. Auch in einem anderen Bereich orientieren sich die Japaner am Schwester modell: Drahtloses Aufladen wird nach wie vor nicht unterstützt, was in dieser Preisklasse eine schwere Hypothek ist, die kaufentscheidend sein kann.
Auch bei der Kamera werden Schwächen offenbar, nach wie vor wird das hohe Niveau von Apple, Google, Huawei und anderen Marken nicht erreicht. Positiv festzuhalten ist zunächst, dass der Nutzer auf eine Triple-Optik mit drei Brennweiten zurückgreifen kann, also immer die Wahl hat zwischen Landschafts/Architekturaufnahmen mit großem Bildausschnitt (Ultraweitwinkel) oder einem eng fossierten Portrait mit zweifachem Zoom.
Das Freistellen mitsamt der Hintergrundunschärfe gelingt gut. Bei Fotos fällt aber auf, dass im Hintergrund stark nachgearbeitet wird. Dabei gehen häufig feine Strukturen verloren, die Artefaktbildung ist ausgeprägt. Fotos wirken daher schnell matschig.
Im Automatikmodus haben wir eine manuelle HDR-Steuerung vermisst, im manuellen Modus fehlt der Zugriff auf die Ultraweitwinkel und die Zoom-Optik. RAW ist nur über Drittanbieter-Apps (Adobe Lightroom) möglich. Wir wiederholen unseren Befund vom Xperia 1: Bei der Kamera hat Sony noch ein Stück Weg vor sich
Fazit
Hochwertiges Design, ein 21:9-Format, herausragende Displays, eine vielseitige Triple-Kamera. Aber auf Augenhöhe mit dem Wettbewerb bewegt sich das Sony Xperia 5 leider noch nicht, der Abstand bei der Bildqualität ist einfach noch zu groß. Das Funktionen wie drahtloses Aufladen und eine Gesichtserkennung nicht unterstützt werden, macht es nicht besser.