Am 7. September 2016 präsentierte Apple im Rahmen der traditionellen Herbst-Keynote seine neuen Flaggschiffe: das iPhone 7 und das größere iPhone 7 Plus. Vieles war durch Leaks und Gerüchte bereits im Vorfeld bekannt – das äußere Design blieb größtenteils dem iPhone 6S treu. Und doch brachte Apple einige tiefgreifende Neuerungen, die die Geräte von ihren Vorgängern deutlich abgrenzten.
Inhaltsverzeichnis
- Neue Farben, neue Oberflächen – iPhones werden dunkler
- Die „unsichtbare“ Home-Taste
- Kamera: Dual-Lens-Revolution für das Plus-Modell
- Display: Gleiche Auflösung, mehr Farbtiefe
- Der Verzicht auf den Kopfhöreranschluss
- A10 Fusion: Mehr Leistung, längere Akkulaufzeit
- Endlich: Wasser- und Staubschutz
- Marktstart und Preis
- Rückblick aus heutiger Sicht (2025)
Neue Farben, neue Oberflächen – iPhones werden dunkler
Optisch blieb Apple konservativ – zumindest auf den ersten Blick. Doch bei den Farben gab es Bewegung: Mit Schwarz (matt) und Diamantschwarz (glänzend, Jet Black) führte Apple zwei neue Finishes ein, die deutlich dunkler waren als das zuvor etablierte Space Grau. Damit näherte sich das iPhone farblich stärker der Apple Watch an. Die bisherigen Farben Silber, Gold und Roségold blieben im Sortiment.
Die „unsichtbare“ Home-Taste
Eine der radikalsten Änderungen war die überarbeitete Home-Taste. Statt eines echten mechanischen Klicks setzte Apple nun auf die aus dem MacBook bekannte Force-Touch-Technologie. Der haptische Klick wurde durch die sogenannte Taptic Engine simuliert – eine Umstellung, die viele Nutzer:innen erst mit der Zeit zu schätzen wussten.
Kamera: Dual-Lens-Revolution für das Plus-Modell
Die Kamera des iPhone 7 erhielt erstmals eine optische Bildstabilisierung sowie eine f/1.8-Blende, die bis zu 50 % mehr Licht durchlassen sollte. Ein neuer 12-Megapixel-Sensor versprach höhere Geschwindigkeit und Effizienz. Ergänzt wurde das Setup durch einen 4-fach-LED-True-Tone-Blitz und einen leistungsstarken Bildsignalprozessor (ISP) zur Echtzeit-Verarbeitung.
Das iPhone 7 Plus ging noch einen Schritt weiter und setzte erstmals auf ein Dual-Kamera-System: Eine Weitwinkel- und eine Teleobjektiv-Linse ermöglichten einen 2-fachen optischen Zoom und erzeugten erstmals den viel beworbenen Porträtmodus mit Tiefenunschärfe (Bokeh) – ein Feature, das das iPhone langfristig von anderen Smartphones abheben sollte.
Auch die Frontkamera wurde überarbeitet und bot nun 7 Megapixel inklusive automatischer Bildstabilisierung – ein deutliches Upgrade für Selfies und FaceTime.
Display: Gleiche Auflösung, mehr Farbtiefe
Die Displayauflösung blieb zwar unverändert (750 x 1334 px beim iPhone 7, 1920 x 1080 px beim Plus), doch Apple verbesserte die Helligkeit um bis zu 25 % auf 625 Nits und führte einen erweiterten Farbraum (P3) ein, der lebendigere Farben und präzisere Darstellung versprach. Besonders Fotograf:innen und Content Creators profitierten davon.
Der Verzicht auf den Kopfhöreranschluss
Apple trennte sich 2016 von einer Ikone: dem 3,5mm-Klinkenanschluss. Stattdessen setzte man fortan auf Lightning-basierte EarPods und lieferte einen Lightning-auf-Klinke-Adapter mit. Die Entscheidung war kontrovers – und wurde von vielen als Marketing-Trick kritisiert. Gleichzeitig führte Apple erstmals Stereolautsprecher ein: einer an der Unterseite, einer in der Hörmuschel.
A10 Fusion: Mehr Leistung, längere Akkulaufzeit
Unter der Haube arbeitete erstmals der A10 Fusion Chip – ein 64-Bit-Prozessor mit vier Kernen, der laut Apple 40 % mehr CPU-Leistung und 50 % mehr GPU-Power im Vergleich zum A9 versprach. Zwei der Kerne waren dabei auf Leistung, zwei auf Effizienz ausgelegt – ein frühes Vorbild für das heute gängige „Big.Little“-Prinzip in Smartphones.
Gepaart mit einem größeren Akku versprach Apple beim iPhone 7 eine bis zu 2 Stunden längere Laufzeit gegenüber dem iPhone 6S, beim iPhone 7 Plus immerhin eine Stunde mehr.
Endlich: Wasser- und Staubschutz
Erstmals waren iPhones nach IP67 zertifiziert. Damit waren sie offiziell gegen Staub und zeitweiliges Untertauchen geschützt – ein Schritt, den Android-Hersteller wie Samsung schon früher gegangen waren.
Marktstart und Preis
Die Vorbestellungen starteten am 9. September 2016, die Auslieferung begann am 16. September. Preislich lag das iPhone 7 bei 759 Euro (32 GB), das iPhone 7 Plus bei 899 Euro (32 GB) – Apple hatte die Einstiegskapazität von 16 GB gestrichen und setzte nun auf 32, 128 und 256 GB Varianten.
Rückblick aus heutiger Sicht (2025)
Das iPhone 7 markierte viele „erste Male“: erste Dual-Kamera bei Apple, erste IP-Zertifizierung, erste Abschaffung des Klinkenanschlusses. Technologisch war es kein Quantensprung, aber ein strategisch wichtiger Schritt in Richtung Zukunft. Viele der heute selbstverständlichen Funktionen in iPhones – Porträtmodus, Wasserschutz, Stereo-Sound – fanden hier ihren Ursprung.
Auch das neue Finish in Diamantschwarz wurde später wieder fallen gelassen, bleibt aber bis heute eines der markantesten Farbdesigns der iPhone-Geschichte.