Mit watchOS 3 brachte Apple im September 2016 eines der bislang bedeutendsten Updates für die Apple Watch heraus. Der Fokus lag klar auf Benutzerfreundlichkeit und Performance. Schon beim ersten Kontakt fiel auf: Alles wirkte spürbar schneller – Apps öffneten sich beinahe sofort, Übergänge waren flüssiger und das neue App-Management setzte Maßstäbe im Vergleich zum eher umständlichen Vorgängermenü.
Ein zentrales Element war das neu eingeführte Dock. Statt wie bisher ein unübersichtliches App-Raster zu nutzen, konnten Nutzer:innen nun per Druck auf den seitlichen Knopf ein Dock mit individuell festgelegten Schnellzugriffen aufrufen – ähnlich wie beim App-Switcher auf dem iPhone. So konnten häufig genutzte Apps blitzschnell gestartet werden, ohne durch die runde Icon-Landschaft navigieren zu müssen.
Die vormals separat erreichbaren Glances (Kurzinformationen per Wisch von unten) wurden abgeschafft. Ihre Funktion übernahm ein neu integriertes Kontrollzentrum, das sich per Wisch vom unteren Bildschirmrand öffnen ließ – ein weiteres Element, das sich stark am iOS-Vorbild orientierte.
watchOS 3 brachte außerdem neue Standard-Apps auf die Uhr, darunter:
- Erinnerungen – erstmals auch auf der Watch verfügbar
- Find my Friends – um Kontakte mit Standortfreigabe zu sehen
- Breathe (Entspannungs-App) – als sanfter Einstieg in Achtsamkeit und Atemübungen
Das Update konnte direkt über die Watch-App auf dem iPhone heruntergeladen und installiert werden – wie gewohnt über WLAN und bei mindestens 50 % Akkuladung.
tvOS 10: Apple TV wird smarter – und dunkler
Auch für das Apple TV veröffentlichte Apple mit tvOS 10 ein Update, das sich gezielt an Nutzerfreundlichkeit und Smart-Home-Integration orientierte. Die auffälligste Änderung: der neue Dark Mode. Statt der bisher hellen Benutzeroberfläche konnten Nutzer:innen nun auf eine dunkle Darstellung umschalten – augenschonend, besonders bei Verwendung in abgedunkelten Räumen.
Auch Siri wurde klüger. Erstmals war es möglich, direkt innerhalb der YouTube-App per Sprache zu suchen – ein Feature, das besonders bei der Navigation per Fernbedienung großen Komfortgewinn bedeutete. Siri konnte nun auch thematische Filmvorschläge machen („Zeig mir Filme mit Raumfahrt“ oder „Komödien aus den 90ern“) und war besser mit HomeKit vernetzt – ein erster Schritt in Richtung Sprachsteuerung für das Smart Home.
Mit tvOS 10 erweiterte Apple zudem die Möglichkeiten für Entwickler, z. B. durch Single Sign-On für Pay-TV-Anbieter, erweiterte Gamecontroller-Unterstützung und APIs für Live-Videoinhalte.
Rückblick aus heutiger Sicht (2025)
Viele der heute als selbstverständlich geltenden Funktionen von watchOS und tvOS wurden mit Version 3 bzw. 10 erstmals eingeführt. Das Dock der Watch, das Kontrollzentrum, die Breathe-App – all das prägte die spätere UX der Apple Watch entscheidend. Auch der Dark Mode auf dem Apple TV wurde schnell zum Standard in fast allen Apple-Systemen.
Die Siri-Integration in Apps sowie die ersten Schritte Richtung Smart Home Steuerung über das Apple TV zeigten früh, wohin sich Apple entwickeln wollte: zu einem nahtlosen, sprachgesteuerten Ökosystem aus Watch, TV, iPhone und HomeKit.
Beide Updates markierten 2016 den Moment, in dem Apple seine „Nebenplattformen“ Watch und TV zu vollwertigen Bestandteilen des eigenen Systems ausbaute.