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Eve Thermo im PixelCheck

Neben den smarten Heizkörperthermostaten hat Eve unter anderem Steckdosen, Schalter, Bewegungsmelder, Lichter und Fenster- / Türsensoren und einiges mehr im Portfolio. Alle Eve Produkte arbeiten nur mit Apple zusammen und setzen auf Bluetooth, brauchen also keine Bridge. Unsere Eindrücke und Erfahrungen haben wir in diesem PixelCheck für euch zusammengefasst.

Eve Thermo: 2. vs 3. Generation

Viel hat sich von der zweiten zur dritten Generation leider nicht getan. Laut Eve hat man dem Tastendruck ein akustisches Signal spendiert, das Display verbessert und die Lautstärke des Ventils reduziert. Tatsächlich klickt es beim Drücken einer der Tasten nun leise.

Dass das Display nun besser ablesbar sein soll, können wir nicht bestätigen oder verneinen. Die Temperaturanzeige leuchtet schon bei der zweiten Generation aus allem Winkeln und in allen Situationen optimal ablesbar durch den weißen Kunststoff. Zum anderen gibt es eher eine minimale Verschlechterung der Ablesbarkeit, denn die Zahlen leuchten in der dritten Generation etwas weniger intensiv. Das sieht man aber nur, wenn man beide Modelle direkt miteinander vergleicht.

Der dritte Punkt betrifft die angeblich reduzierte Lautstärke. Auch dies können wir nicht nachvollziehen. Unsere Messungen zeigen bei der dritten exakt die gleiche Geräuschemission wie bei der zweiten Generation. Nachts im Schlafzimmer könnten die Geräusche den ein oder anderen stören, im Alltag fallen sie nicht auf.

Installation

Für die Erstinstallation der Eve Thermo ist ein iPhone oder ein iPad mit aktuellem iOS notwendig. In unserem Fall wählten wir für Einrichtung und Steuerung ein iPhone mit iOS 14.

Zunächst setzen Nutzer die zwei mitgelieferten Batterien ein und laden die Eve-App aus dem App Store. Nach einem Klick auf Geräte suchen findet die App selbständig die Bluetooth-Verbindung des Thermostats und will den auf den Geräten und der Verpackung klebenden Homekit-Code scannen. Nun noch dem Gerät einen Raum zuweisen und es so benennen, wie man es nachher mit Siri rufen möchte, schon kann das Thermostat an den Heizkörper montiert werden.

Das Anbringen an den Heizkörper ist einfach. Eine Rohrzange vorausgesetzt, genügen dafür auch zwei linke Daumen. Lediglich bei zum Beispiel hinter einem Küchenschrank verbauten Heizkörpern kann es knifflig werden. Für von der Norm abweichende Heizkörperventile legt Eve dem Thermo die Kunststoffadapter Danfoss RA, Danfoss RAV, Danfoss RAVL und einen RAV Pin bei. Die App bietet die Möglichkeit, die Anzeige um 180 Grad zu drehen, um sie auch bei kopfüber angebrachten Thermostaten problemlos abzulesen. Nach dem Festschrauben am Heizkörper kalibriert sich Eve Thermo automatisch.

Hardware

Die Thermostate selbst sind nicht wie sonst üblich zylindrisch, sondern eher rechteckig mit stark abgerundeten Ecken. Sie sind etwa 75 mm lang, 55 mm breit und 68 mm hoch. Optisch versprühen sie dank ihres weißen und minimalistisch gehaltenen Designs eine gewisse Apple-Ästhetik.

App

Nach der Aktualisierung der Firmware geht es an die Programmierung der Heizzeiten. Das hat Eve in der App übersichtlich gelöst. Nutzer setzen jeweils eine Komfort- sowie eine Spartemperatur und verteilen diese beliebig in Blöcken über den Tag. Auf Wunsch beachtet Eve dabei auch Feiertage und behandelt diese wie Wochenendtage. Allerdings gibt es keine Möglichkeit, neben „Komfort“ und „Sparen“ weitere Heiztemperaturen zu definieren. Auch unterscheidet die App auf Wunsch zwar zwischen Wochentag und Wochenende, nicht jedoch zwischen den einzelnen Tagen.

Da Eve Thermo meist sehr nah am Heizkörper sitzt, entspricht die dort gemessene Temperatur nicht unbedingt der tatsächlichen Raumtemperatur. Dafür bietet die App die Option, die Abweichung, auch Offset genannt, zu bestimmen. Standardmäßig steht sie auf -1,5 Grad. Eve geht also davon aus, dass die Isttemperatur im Raum 1,5 Grad unter der am Gerät gemessenen Temperatur liegt. Diese Funktionen sind selbsterklärend und die App sieht dabei auch noch hervorragend aus, es gibt sogar einen Dark-Mode. Hier hat Eve sehr gute Arbeit geleistet.

Alle, die mehrere Homekit-Produkte und eine Steuerzentrale besitzen, können über Szenen umfangreiche Wenn-Dann-Befehle mit verschiedenen Abläufen festlegen. Wenn der Bewegungsmelder anschlägt, dann mache das Licht an und drehe das Thermostat auf. Das klappt theoretisch mit allen Homekit-Geräten auch außerhalb des Eve-Universums, allerdings dann teilweise mit eingeschränktem Funktionsumfang. Auch ist die Programmierung dieser Szenen, Regeln und Timer gerade bei vielen Homekit-Geräten, die miteinander interagieren sollen, umständlich.

Steuerzentrale

Wer Eve Thermo außerhalb der Bluetooth-Reichweite von überall aus steuern will, braucht dafür Homepod, Apple TV 4K, Apple TV der 4. Generation oder iPad mit aktuellem iOS. Apple hat die Einrichtung der einzelnen Geräte ausführlich dokumentiert .

Die Steuerzentrale muss zu Hause bleiben und mit dem WLAN verbunden sein. Außerdem braucht sie eine Bluetooth-Verbindung zu allen Eve-Geräten. Hier kann es in einem Haus oder einer großen Wohnung zu Verbindungsproblemen kommen, wenn die Entfernung zwischen Steuerzentrale und Eve-Gerät zu groß wird oder dicke Stahlbetonmauern den Weg versperren.

Siri

Siri, stelle die Heizung im Wohnzimmer auf 21 Grad. Das klappt problemlos. Allerdings ist Eve im Apple-Universum gefangen, andere Sprachassistenten unterstützt das System nicht. Das löst zum Beispiel das Tado Thermostat V3+ (Testbericht) besser, unterstützt es neben Siri auch Alexa und Google.

Preis

Die Eve Thermo V3 sind mit etwa 65 Euro vergleichsweise teuer.

Fazit

Eve Thermo funktioniert ausschließlich mit Apple Homekit und ist entsprechend nur etwas für Apple-Nutzer. Ein Bewohner mit Android-Gerät ist also außen vor. Die Hardware selbst wirkt solide, könnte aber gerne etwas eleganter sein. Die App sieht fantastisch aus und bedient sich selbsterklärend. Dafür vermissen wir bei der Programmierung der Zeitpläne das Einstellen der Heizzeiten für jeden einzelnen Tag.

Die Unterschiede von der zweiten zur dritten Generation, die Ende 2019 erschien, ist marginal. Wer kann, sollte zur zweiten Generation greifen. Die befinden sich im Ausverkauf und sind entsprechend etwas günstiger.

Eve Thermo benötigt grundsätzlich keine Bridge und verbindet sich direkt über Bluetooth mit Apple-Geräten. Aufgrund der begrenzten Reichweite von Bluetooth kann es hier gerade in Häusern oder großen Wohnungen zu Problemen kommen. Deswegen hat Eve Ende 2019 den Extend eingeführt. Das kleine weiße Gerät verbindet bis zu acht Eve-Geräte mit dem WLAN. Das macht die Nutzung deutlich einfacher. Bisher war dafür Apple TV, Homepod oder iPad nötig, der Extand macht das sowohl einfacher als auch deutlich günstiger. Mit dem Eve Extend minimiert sich einer unserer größten Kritikpunkte bei der ersten Bewertung der Eve Thermo. Denn nun gibt es einen bezahlbaren und einfache Weg, die Reichweite der Eve-Geräte deutlich zu erweitern. Für uns ei guter Grund, die Eve Thermo von der Note Drei auf die Note Zwei aufzuwerten.

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